Das Weltwirtschaftsforum hat seinen jährlichen Wettbewerbsfähigkeitsbericht veröffentlicht. Namibia ist hierbei auf dem 90. von 148. Plätzen gelandet und konnte sich somit im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze verbessern. Die Rangliste wird mithilfe des Global Competitiveness Index (GCI) errechnet. Dabei werden insgesamt 12 Säulen wie zum Beispiel Institutionen, Infrastruktur oder Bildungsniveau betrachtet und miteinander verglichen. Je nach Höhe des Bruttoinlandsproduktes werden diese Säulen verschiedentlich gewichtet. Namibia gehört zu den sogenannten „efficiency-driven countries“, weshalb bei diesen Ländern Bildung, Güter-, Arbeits- und Finanzmarkt besonders stark berücksichtigt werden.
Insgesamt kann sich das Ergebnis Namibias sehen lassen: Im Bereich Infrastruktur erreichte Namibia den 60. Platz., bei der Finanzmarktentwicklung gar den 39. Platz und liegt somit nur 10 Plätze hinter Deutschland. Doch kommen durch diesen Bericht auch wieder offensichtliche Probleme zutage: Im Feld der Marktgröße, die die Produktivität im Land beeinflusst, liegt Namibia nur auf dem 121. Platz, wie das WEF in seinem Bericht erläutert. Dies ist keine große Überraschung aufgrund der nur wenig existierenden Industrie. Wenig überraschend liegt das Land auch im Gesundheits- und Grundschulwesen auf einem schwachen 125. Platz. Hierbei konnte der Effekt, die Grundschule in Namibia für alle kostenlos anzubieten, offensichtlich nicht berücksichtigt werden. Vergleichbar schwach fällt auch das Ergebnis im Bereich der Hochschulbildung aus (Platz 115). Das WEF gibt an, dass speziell auf diesen Gebieten, am meisten getan werden muss, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Der Großteil der für den Bericht befragten Personen gaben zudem an, dass mangelhafte Ausbildung der Arbeitskräfte das größte Problem darstellt, um ein Geschäft zu betreiben. Dies drückt auch eine aktuelle Studie der PPS Namibia aus, die Versicherungen und Krankenversicherung für Menschen mit Hochschulabsolventen anbietet: Darin geben nur 56% der Befragten Personen an, dass sie Vertrauen in die in Namibia vermittelte Bildung hätten.
Namibia hat in den letzten Jahren in wichtigen Bereichen Fortschritte gemacht. Allerdings verdeutlicht der Bericht, dass die Anstrengungen im weltweiten Vergleich nicht befriedigend sind. In den letzten drei Jahren fiel das Land von Platz 83 auf den heutigen 90. Platz. Durch unsere Zusammenarbeit mit namibischen Schülern, erfahren wir aus erster Hand von den Problemen im namibischen Schulsystem, allen voran bei der Finanzierung. In diesem Sektor gibt es noch besonders viel zu tun. Mit unserem Career Service, den wir demnächst eröffnen werden, wollen wir einen kleinen Betrag leisten, um junge Namibiern bei ihrer Aus- und Weiterbildung zu unterstützen.
Den ganzen Bericht gibt es hier zum Nachlesen.