Im Jahr 2015 wird Welwitschia zusammen mit der namibischen Schwesterorganisation erstmals einen gleichberechtigten Austausch zwischen Namibia und Deutschland organisieren. Über das ASA SüdNord Programm werden Eva Shitaatala und Anna-Paloma Sasse jeweils für drei Monate gemeinsam in Deutschland und in Namibia arbeiten. Hier stellt sich Anna selber kurz vor:
Mein Name ist Anna-Paloma Sasse. Ich bin 27 Jahre alt und beende gerade, nach meinem Bachelorstudium der Erziehungswissenschaft, meinen Master Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt International Relations and Social Policy an der Fachhochschule Erfurt. Neben meinem Studium reise ich gerne und verbringe viel Zeit mit Freunden. Außerdem koche und lese ich gerne und gehe gerne tanzen. Des Öfteren motiviere ich mich auch zu etwas Sport.
In den letzten Jahren engagierte ich mich in ganz verschiedenen Bereichen. Ich hatte die Gelegenheit im Rahmen des „weltwärts“-Dienstes 2011/12 für ein Jahr nach Namibia zu gehen um an einer Schule in Windhoek mitzuwirken. Im Jahr 2013 setzte ich mich als ONE-Jugendbotschafterin für eine Verbesserung unserer Entwicklungspolitik ein. Zudem war ich ehrenamtlich, aber auch mit Vergütung in ganz verschiedenen Bereichen der Behindertenarbeit tätig.
Nicht nur in meiner Zeit in Namibia, sondern auch bei dem mit meiner Masterarbeit verbundenen Forschungsaufenthalt in Südafrika, habe ich Auslandserfahrung gesammelt. Beides gab mir die Möglichkeit, einen Bezug zu Ländern Afrikas herzustellen, die ich sehr zu schätzen gelernt habe.
Mein Freiwilligendienst wie auch meine Forschung haben mich sehr geprägt. Die Auseinandersetzung mit den Menschen vor Ort, die Erfahrungen die ich machen durfte und das Kennenlernen der Projekte sowie das Arbeiten mit internationalen Organisationen haben mir einen tiefen Einblick in die Lebenswelten der Menschen sowie in einen Bereich der internationalen Zusammenarbeit ermöglicht.
Nicht nur meine Tätigkeiten im Ausland, auch bei der Arbeit mit Menschen mit geistiger und psychischer Einschränkung hier in Deutschland durfte ich erleben wie wichtig langfristige und nachhaltige Unterstützung sind – was, meiner Meinung nach, insbesondere durch Bildung und Beschäftigung ermöglicht werden kann.
Die Mitarbeit bei Welwitschia bedeutet für mich darum etwas ganz Besonderes, weil ich mich für die Verbesserung des Zugangs zu Bildung in Namibia einsetzen kann. Zudem freue ich mich auf den kulturellen Austausch, den das SüdNord-Projekt ermöglicht, und damit wiederum Grundlage für die Überwindung einer eurozentrischen Sichtweise bietet. Im Zuge meines Studium habe ich mich mit Postkolonialismus beschäftigt, bei dem es mitunter darum geht, zentrale Annahmen die auch nach dem formalem Ende der kolonialen Herrschaft zu finden sind, zu überwinden und die westliche Dominanz in Frage zu stellen. Die kritische Reflektion der vorherrschenden Bilder zu Afrika und auch Namibia sind hier sehr bedeutend.
Ich freue mich sehr Teil dieses Projektes zu sein und das Ziel von Welwitschia zu unterstützen. Und natürlich auf all die wertvollen Erfahrungen, die mich im kommenden halben Jahr erwarten werden.